Denkst du auch, dass Orangensaft gesund ist und bist du auch jemand, der sich bei einer Erkältung gern mal ein Glas Orangensaft gönnt, um schnell gesund zu werden? Dann ist der folgende Beitrag genau das Richtige für dich.

Orangen und andere Zitrusfrüchte sind eine hervorragende Quelle für Vitamin C, keine Frage. Die Medien lassen uns jedoch gern glauben, dass Orangensaft das perfekte Frühstücksgetränk sei und Orangen sowie Zitronen die einzig wahren Vitamin C-Quellen sind. Bei einer Erkältung oder einem gemütlichen Frühstück am Wochenende haben wir deshalb schnell mal eine halbe Flasche Orangensaft intus. Ist auch logisch, wenn wir auf Vitaminpräparaten Orangen abgebildet sehen, denken wir, dass Zitrusfrüchte wohl die beste Wahl für Vitamin C seien und warum nicht einfach zum Saft greifen? ist ja auch bequemer, als unterwegs eine Orange schälen zu müssen. Viele wissen jedoch nicht, dass Orangensaft und Säfte im Allgemeinen keine so gute Wahl sind, um unser Immunsystem zu stärken und den nötigen Vitaminbedarf zu decken. Warum das so ist, soll im Folgenden erläutert werden.

Der böse Zucker

Ich bringe es gleich auf den Punkt – Ein Glas Orangensaft hat genau so viel Zucker, wie ein Glas Cola. “Aber der Zucker in Obst ist doch gar nicht so schlimm! Ist doch natürlich!”, mag der eine oder andere sich jetzt denken. Nun ja, eigentlich stimmt das auch, nur trifft das leider auf ganze Früchte zu. Die Fruktose in Obst ist für uns nicht ungesund, da sie in der Frucht an Ballaststoffe gebunden ist und somit im Organismus viel langsamer verstoffwechselt wird als blanker Haushaltszucker. Dieser ist ja ursprünglich auch aus der Zuckerrübe extrahiert worden. Genau so kann man sich das auch bei den Säften vorstellen. Durch den Entsaftungsprozess werden die Fruktose-Ballaststoff-Verbindungen zerstört. Die Fruktose wird somit wie Haushaltszucker in unserem Körper metabolisiert. Das hat zur Folge, dass die Fruktose unseren Blutzuckerspiegel rasch ansteigen lässt. Genau wie beim Haushaltszucker in der Cola. Durch das ausgeschüttete Insulin, was dafür sorg, dass der Blutzucker wieder stabilisiert wird, rutscht der Blutzucker in den Keller. So kriegen wir nicht nur Heißhungerattacken und essen beim Frühstück vielleicht sogar mehr, als eigentlich gewollt und nötig, sondern sind bei unserer westlichen Ernährungsweise auch anfälliger für Insulinresistenz und den resultierenden Diabetes. Ein gewöhnliches 200 ml Glas Orangensaft hat demzufolge 17 g Zucker. Das ist umgerechnet ein gehäufter Esslöffel. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen, oder?

Vielen ist die oben beschriebene Tatsache nicht bewusst. Auch Dr. Robert H. Lustig schreibt in seinem Buch “Die bittere Wahrheit über Zucker”, welches ich sehr empfehle, wie er in seiner Praxis immer wieder auf übergewichtige Kinder mit Diabetes trifft, die von ihren Eltern natürlich keine ungesunde Limo, sondern täglich literweise “gesunden” Orangensaft bekommen und sich nicht erklären können, warum ihr Kind Diabetes hat.

Und was ist mit den Vitaminen?

Nachdem die Früchte geerntet und gepresst werden, kommt der Orangensaft in einen Großen Tank. Dort wird er, zur Abtötung von Mikroorganismen und für die lange Haltbarkeit, pasteurisiert. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass nicht nur die Geschmacksstoffe zerstört (deswegen schmeckt frisch gepresster Orangensaft fruchtiger), sondern dabei auch die Vitamine kaputtgemacht werden. Einige Hersteller helfen dann auch gern mit Geschmacksverstärkern oder Zucker nach, um den Orangensaft, der manchmal bis zu einem Jahr in den Tanks verbleibt, wieder schmackhaft zu machen. Anstelle des zerstörten Vitamin C wird synthetische Ascorbinsäure beigefügt. Dazu muss man jedoch wissen, dass Ascorbinsäure kein richtiges Vitamin C ist, was oft leider gleichgestellt wird. Ascorbinsäure ist nur ein Teil des Vitamin C-Komplexes. Ascorbinsäure alleine ist zwar ein gutes Antioxidans, nur kann in unserem Körper nur der ganze Komplex den Aufgaben von Vitamin C nachgehen.

Und nun?

Zusammengefasst besteht Orangensaft sowie auch die meisten anderen Säfte aus nur wenig Nährstoffen und dafür viel Zucker. Brauchen wir das in unserer Ernährung? Ich sage eindeutig, “nein!”. Bei der nächsten Erkältung wäre eine ganzen Orange die bessere Wahl. Wenn gerade aber keine Orangensaison ist, einfach zu einer Paprika greifen, denn die haben nämlich doppelt so viel Vitamin C wie Orangen.

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